Samstag, 5. März 2016

Buchvorstellung: Vegane Power Drinks von Surdham & Judith Göb



Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, hatte ich in den letzten Wochen weder Zeit noch Lust, neue Rezensionen zu verfassen. Trotzdem war ich nicht ganz untätig im kulinarischen Bereich. Nachts, wenn ich nicht schlafen konnte, las ich Kochbücher und markierte die Rezepte, die ich bei Gelegenheit ausprobieren möchte. Ein Buch, aus dem besonders viele Zettelchen rausschau(t)en, ist Judith und Surdham Göbs Vegane Power Drinks mit Superfoods aus dem ZS Verlag. 

Erster Eindruck:
Erstaunlicherweise handelt es sich, trotz des Nischenthemas, um ein Buch mit einem festen Einband. Ich hatte ein wesentlich kleineres und dünneres Softcoverbüchlein erwartet, und war angenehm überrascht über Grösse und Seitenzahl. Im Innern findet sich zu jedem Getränk ein seitenfüllendes Foto, alles wirkt sehr übersichtlich und für die Warenkunde am Anfang gibt es gleich noch zusätzliche Pluspunkte. 

Inhalt:
Nach einem Vorwort von Oliver Brachat, werden die gesundheitlichen Vorteile der Superfood-Drinks aufgelistet und die benötigten Küchenhelfer vorgestellt. Für die meisten Rezepte wird ein Powermixer vorausgesetzt, ohne erfordert die Umsetzung ein paar Umstellungen. Die nächsten Seiten sind den Themen "Superfood" und "Mein grünes Wissen" gewidmet, u.a. werden 20 Wildkräuter und Blüten mit Fotos kurz vorgestellt. Ein Satz in der Einleitung zu diesem Abschnitt gefällt mir allerdings nicht so ganz (ich zitiere): ..."Vertrauen Sie darauf, dass Sie beim Sammeln die Kräuter finden, die Ihr Körper braucht..." Viele Fortgeschrittene werden jetzt nicken, aber Anfänger sollten eher Wildkräuterratgebern vertrauen, als ihrem Bauchgefühl. Denn auch für "harmlose" Wildkräuter gilt: Allein die Dosis macht das Gift. Eine Anleitung für selbst gemachte Pflanzendrinks bildet den Abschluss des Theorieteiles. Danach folgen mehr als 45 Rezepte, von denen ich euch ein paar als Schmankerl aufgelistet habe:

Classic Smoothies:
Ananas-Zucchino-Smoothie mit Hanfsamen
Trauben-Rote Bete-Smoothie 
Tomaten-Sellerie-Smoothie mit Chili und Basilikum

Limos:
Wassermelonen-Estragon-Limo
Schwarztee-Chia-Limo
Matcha-Orangen-Limo

Wildkräuter-Drinks:
Frauenmantel-Aprikosen-Drink
Spitzkohl-Möhren-Drink mit Pimpinelle
Feldsalat-Avocado-Smoothie mit Sauerampfer

Power Drinks - Hot & Cold:
Cold Brewed Coffee mit Cashew-Vanille-Milch
Lavendel-Milch mit Kamille
Blutorangen-Pflaumen-Tee

Dazwischen finden sich Doppelseiten, auf denen die Rezepte nach Themen zusammengefasst sind, wie beispielsweise "Die besten Immun-Booster" oder "Die besten Detox-Drinks".

Was meint der Magen?
Ich besitze zwar einige Küchenhelfer, aber keinen 2 oder 3 PS starken Powermixer. Normalerweise bereite ich Smoothies & Co. mit einem gewöhnlichen Stabmixer zu. Seltener im Standmixer, weil mich der Aufwand für Auf- und Abbau samt Abwasch von einer regelmässigen Benutzung abhält. Stückige/fitzelige Getränke kann ich aber nicht ausstehen, darum habe ich für Smoothierezepte, die für einen Powermixer konzipiert wurden, eine eigene Vorgehensweise entwickelt: Harte Gemüsesorten, wie Karotten und Rote Bete, jage ich vorher durch den Entsafter oder ersetze sie durch gekauften, meist milchsauer vergorenen Saft. Weiches Gemüse, (Wild)Kräuter, Blüten, Galgant, Kurkuma und/oder Ingwer werden zuerst mit ein wenig Flüssigkeit ganz fein püriert. Dank diesem Zwischenschritt ist das Endergebnis wesentlich homogener. Zitrusfrüchte filetieren oder auspressen, und gewisse Obstsorten einfach vor dem Zermixen von harten Schalen und Kerngehäuse befreien. 


Doch nun zur Verkostung: Zuerst gab es den Orangen-Kurkuma-Detox-Drink aus Orangenfilets, Möhrensaft und Avocadoöl statt Leinöl. Die ersten Schlucke waren ganz okay, aber danach wurde mir die Schärfe des Ingwers zu heftig auf nüchternen Magen. Seither lasse ich den Ingwer weg und bin hellauf begeistert von diesem Frühstücksdrink. Beim Frozen Banana Coffee musste ich ebenfalls ein bisschen improvisieren, denn im Original sind Kaffeebohnenstückchen enthalten und die Deko besteht aus Kakaonibs. Viel zu viele störende Stückchen, wenn ihr mich fragt. Aus diesem Grund habe ich einen Kaltauszug mit den Bohnen angesetzt und zum Schluss ein bisschen Kakaopulver untergerührt. Spannende Sache, auch wenn man kein Bananenliebhaber ist. Kleiner Tipp: Statt geschälte Bananenscheiben portionsweise in Gefrierbeuteln einzufrosten, einfach ungeschälte Bananen im Ganzen in den Tiefkühler verfrachten. Vor der Verwendung kurz antauen lassen und dann die Schale mit einem Messer wegschneiden. And last but not least: Erdbeer-Rhabarber-Smoothie mit rosa Pfeffer und Hagebuttenpulver. Das verlangte Sojajoghurt habe ich durch einen kleinen Rest Kokosjoghurt ersetzt. Eine erfrischende Vitaminbombe, aber recht sauer. Nächstes Mal werde ich nur die Hälfte der angegebenen Rhabarbermenge und definitiv mehr Joghurt verwenden.

Fazit:
Es klappt also auch ohne extrem leistungsstarke Maschinchen, aber dafür muss mehr Zeit und Aufwand eingeplant werden. Wer dazu bereit ist, oder einen Powermixer sein Eigen nennt, und ein gute Adresse für den Bezug von Superfoods kennt, der wird an diesem Buch seine helle Freude haben. Besonders die ausgiebige Verwendung von Wildkräutern und die überraschenden Kombinationen gefallen mir ausnehmend gut, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass alle Getränke ohne weissen Industriezucker auskommen. Wer den Vorgänger "Vegane Superfoods" mag, wird auch dieses Buch mögen.

Zum Abschluss noch das Kleingedruckte: Die in dieser Rezension geäusserten Ansichten und Meinungen sind zu 100% die Meinigen und wurden von niemandem beeinflusst.       
Einen ganz herzlichen Dank an den ZS Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Interessant, aber für meinen Geschmack wird das Wort "super" etwas zu oft bemüht... ;-)

Cooketteria hat gesagt…

"Super" ist hier halt die Abkürzung für: Glutenfreipaleorohveganundvielleichtschmecktsauchnoch. Oder so... :D